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2013/2014

Am 10. und 17. Februar 2014 hieß es für alle 2. Klassen  „Auf zum Bookslam“! Die Referentinnen der „Drehscheibe“ Ruth und Michaela präsentierten wiederum auf anregende, bewährte Weise 10 ausgesuchte Jugendbücher. In drei Minuten nahmen sie die Schüler und Schülerinnen mitten hinein ins Buch: etwa in Form einer Reportage, von szenischen Darstellungen, einer Quizrunde, eines Interviews mit der Hauptfigur oder eines Fragewettbewerbs. Das Publikum nahm seine Aufgabe, das Buch im Anschluss zu bewerten, mit Interesse wahr. Mit einem kräftigen Applaus bedankte es sich am Ende bei den zwei Darstellerinnen.

Die Schüler und Schülerinnen erhielten neben tollen Lesetipps viele Ideen, Bücher auf unterschiedliche, kreative Weise vorzustellen.

 

Lesewettbewerb 2013/14

  • 1. Klassen: Gestaltung eines Lesezeichens
  • 2. Klassen: Kreative Arbeit zum Lieblingsbuch
  • 3. Klassen: Gedichtewettbewerb: „Ich, du, wir … zusammen leben“

104 SchülerInnen haben teilgenommen.

Beim Lesefest am 21. Mai 2014 wurden die kreativsten Arbeiten prämiert. Anschließend gab es für alle Teilnehmer noch etwas zum Knabbern.

  

Neue Jugendbücher

Sonja und Michi, zwei Mitarbeiterinnen der Stadtbibliothek, kamen am 13. und 14. März mit einem Koffer, prall gefüllt mit Lesefutter, in unsere Bibliothek. In den Genuss ihrer vielfältigen Lesetipps kamen die Schüler und Schülerinnen aller dritten Klassen. Der Spaß am Lesen und die selbst gebildete Meinung zogen sich wie ein roter Faden durch die Buchbesprechungen. Im Dialekt und frisch von der Leber weg  kamen Sonja und Michi nah an die Lebenswirklichkeit der ZuhörerInnen heran. Dass die Lesetipps und die Art und Weise der Vorstellung auf fruchtbaren Boden gefallen waren, zeigte sich im Anschluss daran: Alle Klassen blieben noch im Leseraum. Viele SchülerInnen griffen zu den ausgelegten Büchern und wollten einen Blick in ihre/n Favoriten werfen. Die Bibliothekarin bemühte sich auch gleich um einen Termin für nächstes Jahr. „Mior wissn leido no net, ob mo´s nägschte Johr wiedo mochn!“, lautete die Auskunft der zwei inzwischen routinierten Jugendbuch-Kritikerinnen von der Stadtbibliothek.

"Wir gingen" - Joseph Zoderer erzählt

„Ich hab´ einen Bock geschossen!“, hört der vierjährige  Joseph seinen Vater schreien. 1939 war das, als seine Familie im Zuge der Option für Deutschland in Graz landete. Diesen Satz trägt der Schriftsteller Joseph Zoderer mit sich durch das Leben, bis er irgendwann einmal als Erwachsener seinen Sinn versteht. Die Geschichte dahinter, die sich ihm nur aus Gesprächen mit seinem älteren Bruder erschloss, schrieb er in der Erzählung „Wir gingen“ nieder. Am 02. April las er den Schülern und Schülerinnen aller dritten Klassen in Auszügen daraus vor.

„Ich bin in einer brotarmen Zeit geboren, mein Vater war arbeitslos, als er mich zeugte, er ging betteln, jahrelang war mein Vater rund um Meran von Bauernhof zu Bauernhof betteln gegangen, man weiß ja, wie viele Stunden ein Tag hat und wie viele Tage ein Jahr … Und so fragte mein Vater seinen Bruder, den Ordenspriester  um Rat, und er, der einstige österreichische Kaiserschütze ließ sich bereden, wurde Parteimitglied der Faschisten und bekam ein schwarzes Hemd und wohl auch Stiefel, aber getragen, sagte mein Bruder, hat er die Uniform nie, die habe er in den Kleiderkasten gehängt, und dort sei sie geblieben …“

Faschismus und Option, zentrale Kapitel der Südtiroler Zeitgeschichte, wurden mit dieser Lesung anschaulich, gewannen Gestalt, bekamen ein Gesicht.